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Fachexkursion zu maßgebenden Infrastrukturprojekten in Linz

28. Juni 2023

Fachexkursion zu maßgebenden Infrastrukturprojekten in Linz

Am Mittwoch, den 28.6.2023, hat über den Verein raumplanung.at die alljährliche Fachexkursion stattgefunden. Diese hat uns heuer nach Linz zu maßgebenden Infrastrukturprojekten wie Regional-Stadtbahn Linz, A 26 Donaubrücke und Hafen Linz geführt.

Knapp 30 Experten*innen der Fachbereiche Raumplanung, Landschaftsplanung und Verkehrsplanung aus Verwaltung und von Planungsbüros sind der Einladung gefolgt.

Ausgangspunkt der Exkursion bildete die Vorstellung des Projekts Regional-Stadtbahn Linz durch die beiden Planer und Projektleiter von Schiene OÖ Dipl.-Ing. Volker Hartl-Benz und ILF ZT Dipl.-Ing. Martin Seidel am zukünftigen Nahverkehrsknoten (NVK) Urfahr Ost. Das Land Oberösterreich und die Stadt Linz planen unter Mitfinanzierung des Bundes (Ministerium) die Umsetzung einer OÖ-Stadtregionalbahn als überregionale öffentliche Verkehrsachse. Das Konzept sieht zwei neue S-Bahnlinien - die S6 (Verlängerung der Mühlkreisbahn) und die S7 (neue Achse Linz-Urfahr bis Gallneukirchen und weiter nach Pregarten) - vor, jeweils mit Durchbindungen bis zum Linzer Hauptbahnhof. Die Einbindung der Strecken in den Hauptbahnhof Linz wird auch eine Durchbindung zur Linzer Lokalbahn (S5) ermöglichen. Ergänzend dazu sollen innerstädtische O-Bus-Linien (Linien 47 und 48) Umstiegsmöglichkeiten zu weiteren Knotenpunkten (insbesondere zur neu geplanten ÖBB-Haltestelle Franckviertel) schaffen und die Fahrgäste im Osten von Linz verteilen. Die Führung der Bahnstrecke soll im Bereich Urfahr im Niveau (im bestehenden Straßenraum) erfolgen, dementsprechend als herausfordernd stellen sich die laufenden Vorprojektsplanungen dar.

Die anschließende Führung und Begehung der A 26 Donaubrücke (Linzer Autobahn) wurde durch Herrn Mag. Christoph Sulzbachner (ARGE A 26 - ICM MAEG F-PILE) geleitet. Erster Treffpunkt dafür bildete die Aussichtsplattform an der Verankerung der Hängebrücke im Norden am Pöstlingberg (Urfahrwänd), wo zunächst über die Genese des Projekts und die einzelnen Bauphasen berichtet wurde. Die von der ASFINAG zu realisierende Linzer Westumfahrung soll die Verkehrssituation in der Landeshauptstadt entscheidend verbessern. Mit dem geplanten neuen Abschnitt der A26 werden vor allem wichtige Linzer Straßenzüge maßgeblich vom Verkehr entlastet und eine wesentliche Voraussetzung für eine Verkehrsentlastung in der Innenstadt und für die Möglichkeiten zur Verkehrsneuorganisation geschaffen.

Den Anfang der A 26 Linzer Autobahn macht nun der Bau der knapp über 300 Meter lange Hängebrücke zwischen Urfahrwänd und Höhe Kalvarienberg, welche als 4. Linzer Donaubrücke ab 2024 befahrbar sein wird (Abschnitt 2 - Tunnel Freinberg: 2026-2032, Abschnitt 3 - Westbrücke: 2033-2035).

Im Anschluss daran werden von 2024 bis 2028 auf der Linzer Seite ein 4,4 Kilometer langer zweiröhriger Tunnel durch den Freinberg bis zur Kudlichstraße, der Bahnhofknoten und eine Fahrbahn unter der Waldeggstraße entstehen. Zwischen 2029 und 2031 komplettiert die Westbrücke mit Anbindung an die A 7 Mühlkreis Autobahn schließlich das Projekt.

Nach der Stärkung im Stiegl-Klosterhof führte uns die Exkursion weiter zum Hafen Linz, wo uns seitens Schneider Consult Herr Ing. Thomas Reisinger empfing. Der Hafen Linz ist der größte Binnenhafen an der oberen Donau und ein wichtiges internationales und regionales Wirtschaftszentrum. Um die Zukunft des Standortes abzusichern, wurde 2014 der "Masterplan Hafen Linz" der Öffentlichkeit präsentiert. Dieser bildet die Grundlage für das "Projekt Neuland". Der Hafen Linz setzt neben dem Container- und Umschlagsgeschäft auch auf weitere Geschäftsfelder: hochwertige Lagerflächen und Spezialisierung in unterschiedlichen Logistikbereichen.

Um das Ziel eines Gesamtkonzeptes, sowohl in städtebaulicher und architektonischer, als auch in funktionaler und struktureller Hinsicht zu erreichen, hat man sich seitens der LINZ AG im Jahr 2013 zur Umsetzung eines städtebaulichen Architekturwettbewerbes entschlossen. Das gelungene Zusammenspiel aus stadtplanerischer Architektur, Kultur und nachhaltiger Entwicklung als Wirtschaftsstandort macht die Dreidimensionalität des Masterplans Linz Hafen aus. Er ermöglicht eine neue städtebauliche Chance für Linz, den Zugang der Menschen zum Wasser und eine dynamische, nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer*innen und insbesondere bei den Vortragenden für die äußerst interessanten und kurzweiligen Führungen und freuen uns schon jetzt auf die nächste Exkursion von raumplanung.at!


Helmut Sedlmayer

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