Raumplanungsspaziergang zum Thema der klimafitten Umgestaltung der Äußeren Mariahilfer Straße
22. Oktober 2025

Am Mittwoch, den 22.10.2025, hat über den Verein raumplanung.at ein Raumplanungs-spaziergang zum Thema der klimafitten Umgestaltung der Äußeren Mariahilfer Straße stattgefunden.
Ausgangspunkt des 15. Raumplanungsspaziergangs war die Vorstellung der Äußeren Mariahilfer Straße durch Herrn BR Andre Stolzlechner (Vorsitzender der Verkehrskommission 15. Bezirk) und Herrn Grünert (Gruppenleiter MA 46 Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten), welche die Ausgangslage und die konkreten Planungen prä-sentierten.
Bei der anschließenden Begehung verwies BR Stolzlechner, dass mehr Bäume und Grün, ein baulich getrennter 2-Richtungs-Radweg, breitere Gehsteige, ein eigener Gleiskörper für die Straßenbahnlinien 52 und 60 und eine Einbahnführung stadtauswärts für den Kfz-Verkehr geplant und realisiert wurden. Mit der Umgestaltung der wichtigen Geschäftsstraße in Rudolfsheim-Fünfhaus werden nun eine sichere Fahrradinfrastruktur und zügige Öffis garantiert. Jenen, die zu Fuß unterwegs sind, werden breitere Gehbereiche, viele Sitz-gelegenheiten und mehr Komfort beim Queren der Äußeren Mariahilfer Straße geboten.
Die Bauarbeiten für den 1. Abschnitt zwischen Gürtel und Clementinengasse wurden im Juli 2025 bereits fertiggestellt. In diesem Bauabschnitt wurde die Äußere Mariahilfer Straße komplett umgestaltet. Herr Grünert berichtete, dass die Straße als Einbahn stadtauswärts geführt wird. Ein baulich getrennter, 3,5 Meter breiter und ca. 600 Meter langer 2-Richtungs-Radweg sorgt für komfortable und sichere Verhältnisse für RadlerInnen. Dazu kommen 830 m² neue Begrünung, 18 zusätzliche Bäume, 45 Gräser-Beete, gemütliche Sitzgelegenheiten und Cooling-Elemente auf extra breiten Gehsteigen.
Stark verbreiterte Gehsteige mit integrierten Grün-Elementen regen zum Flanieren an. Nach Vorbild der Thaliastraße wird auch in der Äußeren Mariahilferstraße die starre Trennung von Fahrbahn und Gehbereichen durch eine Niveau-Annäherung aufgebrochen. Ein nur 3 bis 5 Zentimeter hoher Randstein trennt die Fahrbahn stadtauswärts von den Gehwegen bzw. Parkbuchten. Die Gehsteige selbst wurden überwiegend vorgezogen. Dadurch ergibt sich eine Gehsteigbreite von bis zu 5 Metern und viel Raum für neue Aufenthaltsflächen und Mikrofreiräume. Zahlreiche Sitzgelegenheiten und Cooling-Elemente laden zum Verweilen ein. Durch die Einbahnführung wurde das Grätzl rund um die Clementinengasse deutlich verkehrsberuhigt.
Auch viele Seitengassen profitieren von der Neugestaltung. Eine davon ist die Palmgasse in der Nähe des Wiener Westbahnhofes. Sie wurde zwischen Mariahilfer Straße und Robert-Hamerling-Gasse zum verkehrsberuhigten Bereich, in dem nur für RadfahrerInnen die Durchfahrt bestehen bleibt. Eine niveaugleiche Pflasterung und konsumfreie Sitzgelegen-heiten, ein Trinkhydrant und ein Wasserspiel mit bodenebenen Sprühdüsen sorgen für Abkühlung während der heißen Sommermonate.
Im Herbst beginnen nun die Arbeiten am 2. Abschnitt von der Clementinengasse bis zur Anschützgasse. Die Arbeiten der Einbauten-Dienststellen haben schon gestartet, Wiener Wasser (MA 31) tauscht die Wasserrohre aus.
Wie im 1. Abschnitt wird die Mariahilfer Straße auch hier zur stadtauswärtigen Einbahn, um Platz zu schaffen für einen komfortablen, baulich getrennten 2-Richtungs-Radweg. Über 40 neue Bäume zu beiden Seiten der Straße werden aus dem 2. Abschnitt der Äußeren Mariahilfer Straße in Kombination mit den bereits vorhandenen Bäumen eine grüne Allee machen. Zusätzlich werden die bestehenden Grünflächen erweitert und miteinander verbunden, so dass viel Grünraum entsteht. Highlight wird hier die Clementinengasse. Sie wird aus einer Durchzugsstraße zur Sackgasse und mit einem zusätzlichen Baum und vielen Grünflächen aufgewertet. Ein Wasserspiel, ein Trinkhydrant und diverse Sitzmöbel, darunter auch eine sogenannte „Liegewelle“, machen aus der Seitengasse eine Wohlfühloase. In einem weiteren 3. Abschnitt wird die Äußere Mariahilfer Straße in den kommenden Jahren schließlich von der Anschützgasse bis zur Schloßallee umgestaltet.
Das Ende des Raumplanungsspazierganges war nach 1,5 Stunden um ca. 16.30 Uhr. Es wurden viele interessierte Fragen gestellt und beantwortet. Wir bedanken uns bei allen TeilnehmerInnen und insbesondere bei den Vertretern des Bezirks und des Magistrats der Stadt Wien (MA 46) für die äußerst spannende und kurzweilige Führung und freuen uns schon jetzt auf den nächsten Raumplanungsspaziergang!
Helmut Sedlmayer
